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Und plötzlich bist du Flüchtling
29.09.2017
Neuntklässler des Georg-Forster-Gymnasiums und der UNESCO-Schule tauchten in das Schicksal von Flüchtlingen aus dem Ost-Kongo ein. Vom 20. – 22.09.17 machte der „missio-Truck“ in Kamp-Lintfort Station.
In einem großen LKW des katholischen Hilfswerks „missio“ konnten sich Schülerinnen und Schüler des Georg-Forster-Gymnasiums und der UNESCO-Schule nicht nur über die Situation von Flüchtlingen aus dem Ost-Kongo informieren, sondern sich aufgrund der interaktiven Möglichkeiten virtuell in deren Situation hineinversetzen.
Bei Betreten des Trucks entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für eine Identität eines Bewohners aus der Stadt Bukavu. Auf dem Marktplatz der Stadt wird über die multimediale und interaktive Ausstattung des Trucks ein Überfall simuliert. Die Schülerinnen und Schüler erfahren den Schrecken und müssen schnell flüchten, zunächst in eine Kirche. In verschiedenen Rollen als Studentin, Händler oder Taxifahrer werden von ihnen schnelle Entscheidungen abverlangt, was sie auf die Flucht und in eine ungewisse Zukunft mitnehmen. Was brauche ich auf der Flucht? Nehme ich die Lebensmittel mit oder Zeugnisse und das Adressbuch? Der weitere Verlauf der Flucht wird von den mitgenommenen Gegenständen beeinflusst. Weiter geht es in einem überfüllten LKW und schließlich muss sich jeder in einer neuen Stadt alleine zurechtfinden. Die virtuelle Flucht dauert etwa 20 Minuten und setzt in den Jugendlichen vieles in Bewegung. Das Erlebnis im missio-Truck ist „Unterricht zum Anfassen“, so Jürgen Rasfeld, Schulleiter der UNESCO-Schule. Sein Kollege Wolfgang Geßner aus dem Georg-Forster-Gymnasiums ergänzt „Persönliche Erfahrungsberichte berühren die Jugendlichen zutiefst und sorgen für Veränderung. Diese Erfahrung haben wir schon mehrmals gemacht.“
Dr. Christian Ndala, Mitarbeiter von „missio - Internationales Katholisches Missionswerk e.V.“ begleitete die Projekttage und erklärte den Schülerinnen und Schülern die Zusammenhänge des Krieges im Ost-Kongo. Die Ausbeutung seltener Erden zur Finanzierung der Milizen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Diese seltenen Erden wie z.B. das Erz Coltan wird für die Produktion von Smartphones benötigt.
Dieses ungewöhnliche Unterrichtserlebnis wurde durch den „Runden Tisch für Flüchtlinge Kamp-Lintfort“ initiiert und durch die Unterstützung des Sozialamtes und dem Amt für Jugend, Schule und Sport der Stadt Kamp-Lintfort ermöglicht.
Die Projektverantwortlichen tauschen ihre Erfahrungen aus, die sie während der Projekttage gesammelt haben.
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 29.09.2017, www.kamp-lintfort.de)
Kontakt
Döring, Konstanze
Telefon: 01520 / 61 98 869
E-Mail:
Konstanze.Doering@kamp-lintfort.de