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Tag der offenen Tür im Stadtarchiv
10.07.2025
Das Stadtarchiv befindet sich nun im Rathauscenter
Ursprünglich war das Stadtarchiv in einem eigenen Archivraum im dritten Stock des 1983 eingeweihten Rathauses untergebracht. Aufgrund wachsender Bestände und damit wachsenden Platzmangels wurden nach und nach zusätzliche Räume benötigt. Zudem waren die konservatorischen Bedingungen für das Archivgut suboptimal: Temperaturschwankungen, Hitzeentwicklung in den Sommermonaten, in den Kellerräumen erhöhtes Risiko von Schädlingsbefall und Wassereinbrüchen stellten eine potenzielle Gefährdung für das Archivgut dar.
Durch einen glücklichen Zufall ging 2023 ein ehemaliges Ladenlokal in der Rathauscenterpassage wieder in städtischen Besitz (genauer gesagt in den Besitz der Immobilienentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kamp-Lintfort mbH) über, das sich prinzipiell als neuer Archivstandort eignete: Die Nähe zum Rathaus als dem hauptsächlichen Aktenproduzenten sowie die Ebenerdigkeit sind beispielsweise wichtig für Fragen der Anlieferung und des möglichst schonenden Transports. Die Fensterlosigkeit ermöglicht eine schonende Lagerung der Archivalien. Die große Fläche löst auf lange Sicht das Platzproblem. Damit bot sich die Chance, ein, modernen Anforderungen entsprechendes, neues Kommunalarchiv einzurichten.
Fragen der Archivtechnik inkl. des Themas „Archivbauten“ werden inzwischen in der Ausbildung des Archivars behandelt, denn sie sind essenziell für die idealerweise jahrhundertelange Aufbewahrung und den Erhalt des Archivguts. Den einschlägigen Empfehlungen entsprechend wurde so ein Archiv geplant, dessen räumliche Aufteilung sich an dem üblichen archivischen „Workflow“ orientiert: Die Dokumente werden nach ihrer Anlieferung zunächst in einem Vorarchiv gelagert. Bei Schädlings- oder Schimmelbefall werden sie in einem an das Vorarchiv anschließenden Quarantäneraum dekontaminiert.
Im Werkstattraum werden sie verzeichnet und in spezielle Archivkartons umgebettet. Zuletzt finden die Kartons ihren endgültigen Platz im Archivmagazin. Dort kann der Archivar sie „ausheben“, um sie entweder den Besucherinnen und Besuchern im Nutzerraum vorzulegen oder selbst mit ihnen zu arbeiten. Im Nutzerraum sind auch die stark nachgefragten Personenstandsregister frei zugänglich und ermöglichen den Familienforscherinnen und -forschern ein unkompliziertes Arbeiten am persönlichen Stammbaum. Am selben Ort ist die Dienstbibliothek des Stadtarchivs untergebracht, deren Bände von den Besucherinnen und Besuchern für die Dauer ihres Aufenthalts ebenfalls genutzt werden können.
Zum ersten Mal in seiner Geschichte besitzt die Stadt Kamp-Lintfort ein kommunales Archiv, das auf lange Sicht über ausreichend Fläche, eine fachgemäße Ausstattung sowie geeignete klimatisch-konservatorische Bedingungen verfügt.
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 10.07.2025, www.kamp-lintfort.de)