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Kultur extra am Wandelweg – Zwischen Mittelalter und Neuzeit flanieren
26.05.2010
Wandeln bedeutet träumen, sich inspirieren und die Phantasie anregen lassen. Inspiration und Phantasie, aber auch jede Menge Spaß und sportliche Aktionen bot die Eröffnung des Wandelwegs, die am 15. Mai in Kamp-Lintfort gefeiert wurde. „Das grandiose Eröffnungsprogramm hatte von allem etwas zu bieten“, so Kamp-Lintforts Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt. „Viele Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Gäste nutzten dieses Angebot im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR 2010, um kulturelle Extras unserer Stadt zu genießen.“
Der Bürgermeister machte sich mit seinen Gästen und viele Menschen aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen auf den Weg, der Geschichte erzählt. Da begegneten sich die Familie mit Kindern, Seniorinnen und Senioren, polnische Schülerinnen und Schüler und türkische Jugendgruppen. Aufmerksam und interessiert wurden die Informationstafeln zu Kamp-Lintforts Entwicklung gelesen, die vom geistlich-kulturellen Ursprung mit dem Kloster Kamp bis hin zum industriell geprägten, städtischen Pol mit der Zeche in Lintfort reicht. Mit der Eröffnung des Wandelwegs kann man sich jetzt mit den wesentlichen Aspekten der Kamp-Lintforter Ortsgeschichte beim Spaziergang vertraut machen.
Viel Lob erhielten die bunten Fahnen, die von Schülerinnen und Schülern Kamp-Lintforter Schulen und Schulen der Partnerstädte gestaltet wurden. "Es ist schön, dass eine Gruppe polnischer Schülerinnen, die beim Projekt mitgemacht hat, extra aus der Partnerstadt Zory zur Eröffnungsfeier gekommen ist," freute sich der Erste Beigeordnete, Dr. Christoph Müllmann, "das festigt die gute Partnerschaft". Und im Sommer werden dann Jugendliche aus der französischen Partnerstadt Cambrai erwartet, die sich ihre Fahnen am Bestimmungsort ansehen wollen. Noch bis Mitte August werden sie den Wegesrand schmücken.
Große Resonanz erntete auch Pit Bohnes Einladung zur „Stillen Demo“. Der Künstler hatte zwölf Stahlfiguren im Stephanswäldchen aufgestellt und die Betrachter aufgefordert, sie mit Antworten auf die Frage zu beschriften, wofür sie bereit wären zu demonstrieren.
Volksfeststimmung verbreiteten die Tanzgruppen am Eröffnungstag: Kinder (Hoerstgener Kindertanz und Ka-LIBER e.V.), Jugendliche (Cheerleader) und Frauen (Orientalische Tanzgruppen des LTV) zeigten ihr Können im Stephanswäldchen und auf der Hochzeitswiese. Dabei beeindruckten neben dem Tanz auch die Kostüme der Gruppen.
An vielen Stellen des Wandelweges erklang Musik. Das Gitarrenensemble der Musikschule Kamp-Lintfort verströmte am so genannten Aussichtsturm mediterranes Flair. Und das Trio Grande, die „größte Gauklergruppe der Welt“, tauchte immer wieder am Wandelweg auf und nahm die Menschen mit ihrer unbekümmerten Art und mit unterhaltsamen Klängen für sich ein. Diejenigen, die sich zu Fuß auf den Weg gemacht hatten lobten das Konzept des Weges. „Es lohnt sich, den Weg zu gehen“, so ein Besucher. „Was der Landschaftsgärtner Johannes Reinders da entwickelt hat, ist eine Bereicherung für die Stadt!“ Wer nicht so gut zu Fuß war, konnte sich etwas abseits des Wandelweges von einer Bimmelbahn vom Stephanswäldchen zum Aussichtsturm und von dort zum Alten Garten unterhalb des Klosters Kamp chauffieren lassen.
Die Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft Lineg informierte über ihr Projekt der Renaturierung der Großen Goorley. Dieser zu Beginn der Industrialisierung als Abwasserkanal genutzte Bachlauf fließt von Lintfort in Richtung Kamp. Unterhalb des Klosters geht er in die Fossa Eugeniana über, den niemals fertig gestellten Kanal zwischen Rhein und Maas. Landschaft und klassische Musik kamen an der Fossa Eugeniana zusammen. So mancher wurde im Vorbeiflanieren von Händels Wassermusik überrascht, die zwischen den Bäumen erschallte.
Am Alten Garten und im Terrassengarten unterhalb des Klosters lockten Attraktionen für die Kleinen. Spiele und Basteleien aus alten Zeiten fanden großen Anklang. Unterhalb der Treppe zum Kloster Kamp verzauberten Riesenseifenblasen den Frühlingshimmel. Und wer nach dem Flanieren auf dem Wandelweg eine Pause brauchte, ging die Stufen zum Kloster empor, um dort im Klostercafe´ Platz zu nehmen.
Am Abend rockte die Band Second Edition auf der Bühne an der Hochzeitswiese. So ein Konzert sollte an dieser Stelle wiederholt werden, so die Meinung vieler Zuschauer. Ein Cocktailstand sorgte trotz geringer Temperatur für sommerliche Atmosphäre. Das in Frühlingsfarben getauchte Stephanswäldchen und die bunt leuchtende Wiese am Knappenheim bildeten den „strahlenden“ Abschluss eines gelungenen Tages.
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 26.05.2010, www.kamp-lintfort.de)
Kontakt
Rous, Susanne
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