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Kamp-Lintfort auf dem Weg zu einer Sekundarschule

28.07.2011

Information und Befragung der Eltern nach den Sommerferien

Der Rückgang der Schülerzahlen und das Elternwahlverhalten haben bei der Stadt-Kamp-Lintfort schon im letzten Jahr zu der Überlegung geführt, die Realschule und die beiden Hauptschulen auslaufen zu lassen und stattdessen eine neue integrierte Schulform vorzusehen. Bis zum historischen schulpolitischen Konsens der Landtagsfraktionen von SPD, CDU und Grünen lief das Projekt unter dem Arbeitstitel „Gemeinschaftsschule". Jetzt wird es unter dem neuen Begriff „Sekundarschule" weitergeführt.

Bezirksregierung empfiehlt Sekundarschule

„Bei der sogenannten Schulträgerberatung in der letzten Woche hat uns die Bezirksregierung Düsseldorf in unserer Ansicht bestätigt, dass für Kamp-Lintfort die Gründung einer Sekundarschule der beste Weg ist, auf die veränderten Bedingungen zu reagieren," erklärte jetzt Dr. Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter und Schuldezernent in Kamp-Lintfort.

An den Hauptschulen und der Realschule gehen die Anmeldezahlen seit Jahren kontinuierlich zurück. Zum laufenden Schuljahr reichten die Anmeldungen für die 3 Schulen nur noch für zusammen 5 Eingangsklassen.

„Theoretisch wäre es auch denkbar, zunächst die beiden Hauptschulen zusammen zu legen", erläutert Monika Ebling, Leiterin des Amtes für Schule, Jugend und Sport, die Überlegungen der Verwaltung. „Wir wissen aber, dass die meisten Eltern ihre Kinder Zahl nur dann zur Hauptschule anmelden, wenn sie bei den anderen Schulen, insbesondere der Gesamtschule, abgelehnt wurden." Eine zusammengelegte Hauptschule würde deshalb immer noch zu wenige Anmeldungen erhalten. Gleiches würde für den Hauptschulzweig eines möglichen Schulverbunds aus Haupt-und Realschule gelten. Und eine Erweiterung der Gesamtschule sei -so die Bezirksregierung in der Beratung- aufgrund der bereits bestehenden Größe der Schule- z.Zt. 6-zügig - aus pädagogischen Gründen abzulehnen.

Gemeinsames Lernen mit individueller Förderung

Die jetzt vorgesehene Sekundarschule ist in vielen Bereichen vergleichbar mit der Gemeinschaftsschule Sie wird als mindestens dreizügige Ganztagsschule mit 25 Kindern je Klasse geführt und umfasst die Jahrgänge 5 bis 10. Eine Verteilung auf 2 Standorte ist ausdrücklich möglich und für Kamp-Lintfort auch erforderlich. Dabei ist nur eine jahrgangsweise sog. horizontale -Teilstandortbildung zulässig, was auch das in Arbeit befindliche pädagogische Konzept vorsieht. Die Schüler sollen grundsätzlich gemeinsam lernen kombiniert mit einer individuellen Förderung je nach dem Leistungsvermögen des einzelnen Schülers. Dieses Grundprinzip soll - soweit nicht eine Differenzierung aufgrund der Bildungsabschlüsse erforderlich ist- bis zur Klasse 10 fortgeführt werden.

Die Sekundarschule bereitet Schülerinnen und Schüler sowohl auf die berufliche Ausbildung als auch auf das Abitur vor. Die neu zu entwickelnden Lehrpläne orientieren sich dabei an der Gesamt- und Realschule, sodass gymnasiale Standards gesichert werden. Da die zweite Fremdsprache in der 6. Klasse fakultativ angeboten wird, sichert ein weiteres Fremdsprachenangebot ab der Klasse 8 die Anschlussfähigkeit für das Abitur. Der in der Regel 9-jährige Bildungsgang zum Abitur wird durch eine verbindliche Kooperation mit der hiesigen Gesamtschule gewährleistet.

Start zum Schuljahr 2012/13 möglich

Weiterhin Voraussetzung für die Errichtung der Schule ist eine Befragung aller Eltern der Grundschüler. Diese wird nach Informationsveranstaltungen im neuen Schuljahr durchgeführt. Nach Beschlussfassung der Schulkonferenzen der betroffenen Haupt- und Realschulen kann das Vorhaben durch Ratsbeschluss bis Ende des Jahres 2011 auf den Weg gebracht werden. Die Sekundarschule würde dann zum Schuljahr 2012/2013 mit den ersten Fünftklässlern starten.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 28.07.2011, www.kamp-lintfort.de)

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