Inhalt
Alltagshilfe für Geflüchtete
19.09.2016
Stadt Kamp-Lintfort stellt mit Hilfe des Jobcenters Kreis Wesel acht Alltagsbegleiter ein
Besondere Situationen benötigen besondere Lösungen: Die Stadt Kamp-Lintfort beschreitet neue Wege, um die soziale und gesellschaftliche Integration von rund 530 Flüchtlingen zu unterstützen. Acht Alltagsbegleiterinnen und -begleiter mit und ohne Zuwanderungsgeschichte stehen ab sofort Flüchtlingen in Kamp-Lintfort mit Rat und Tat zur Seite. Neben den Männern und Frauen aus Syrien, Iran, Guinea, Kongo und Marokko wird das Team durch Mitarbeiterinnen mit deutscher Herkunft komplettiert, die ihre Erfahrungen im "System Deutschland" einbringen. "Wer kann eine Flucht, das Ankommen in einem fremden Land mit einer fremden Sprache und die Hürden bei der Integration besser nachvollziehen als ein Mensch, der die gleichen Erfahrungen gemacht hat", so Sozialdezernent Dr. Christoph Müllmann. Dieses Potential wolle die Stadt heben, um Integrationsprozesse wesentlich zu beschleunigen.
Ermöglicht wurden die Einstellungen durch eine individuelle Förderung des Jobcenters. "Wie Kamp-Lintfort mit diesem Thema umgeht, hat Modellcharakter", so Gerburg Dicks, Bereichsleiter beim Jobcenter Kreis Wesel. Das Jobcenter bietet auch anderen Kommunen, die sich in diesem Bereich engagieren möchten, eine enge Zusammenarbeit an. Zum Beispiel in Form von attraktiven Fördermöglichkeiten für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, um Arbeitssuchenden mit und ohne Migrationshintergrund eine neue Perspektive zu bieten. Auch Ulrich Klein, Teamleiter im Arbeitgeberservice des Jobcenters, ist überzeugt von dem Projekt: "Von der Traumabetreuerin bis zur Juristin oder Verwaltungskraft bringen die Alltagsbegleiter die unterschiedlichsten Kompetenzen mit. Das ist eine große Chance für die Integration."
Die Aufgaben der städtischen Alltagsbegleiter sind vielfältig: Sie leisten Hilfestellung bei Verständigungsproblemen mit Behörden oder Schulen, vermitteln bei Konfliktsituationen im näheren Umfeld und ermutigen soziale Kontakte zu pflegen, vor allem auch zur deutschen Bevölkerung. Außerdem führen sie ihre Schützlinge an Sport-, Freizeit- und Kulturangebote in Kamp-Lintfort und Umgebung heran. "Die Alltagsbegleiter können neben der deutschen Sprache auch die Sprachen Arabisch, Farsi, Französisch, Englisch, Berbisch, Türkisch und Russisch zur Verständigung einsetzen. Das ist eine große Bereicherung und eine sinnvolle Ergänzung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit", so Sozialamtsmitarbeiter Bernd Kopitzki, der als Teamleiter "Zuwanderung und Integration" die Alltagsbegleiter koordiniert. Gemeinsam wollen alle Projektbeteiligten das Gleiche erreichen: Den Flüchtlingen das Leben in Kamp-Lintfort über die Alltagsbegleiter ein gutes Stück näherzubringen.
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 19.09.2016, www.kamp-lintfort.de)
Kontakt
Kopitzki, Bernd
Telefon: 0 28 42 / 921 861-21
E-Mail:
bernd.kopitzki@kamp-lintfort.de