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Wohnraumförderung in Kamp-Lintfort: Knappheit an Fördermitteln gefährdet Bauprojekte

06.05.2025

Voraussichtlich keine Fördermittel mehr für Bauvorhaben in 2025 und 2026

Die Umsetzung des Ratsbeschlusses, bei Neubauvorhaben auf kommunalen Flächen möglichst einen Mindestanteil an gefördertem Wohnraum zu schaffen, steht aufgrund der derzeitigen Fördermittelsituation vor erheblichen Herausforderungen. Trotz der viel gepriesenen milliardenschweren Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen für den öffentlichen Wohnungsbau, bleibt die Verteilung der Mittel auf Kreisebene unzureichend, was zu einer Verzögerung zahlreicher Bauvorhaben führt.

Die Landesregierung hat den Förderrahmen für die öffentliche Wohnraumförderung 2023 bis 2027 mit einem Budget von 10,5 Milliarden Euro ausgestattet, von dem jedoch nur ein Bruchteil im Kreis Wesel, und somit auch in Kamp-Lintfort, ankommt. Aktuell übersteigen die Anträge im Kreis Wesel das zur Verfügung stehende Budget um das Siebenfache. Dies führt dazu, dass voraussichtlich keine weiteren Förderungen für Bauvorhaben in den Jahren 2025 und 2026 zur Verfügung stehen, was die Wohnraumsituation weiter anspannt.

„Trotz der gestiegenen Nachfrage nach gefördertem Wohnraum und der hohen Bereitschaft von Investoren, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren, sind wir aufgrund der unklaren und unsicheren Förderzusagen des Landes in einer schwierigen Lage“, erklärt Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt. „Ohne verlässliche Förderzusage ist es für Bauherren kaum möglich, ihre Projekte in der geplanten Zeit umzusetzen“, führt der Bürgermeister aus.

Die Landesregierung hat im Jahr 2024 das Fördervolumen kurzfristig um eine Milliarde Euro aufgestockt. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da die Antragszahlen kontinuierlich steigen und bereits ein hoher Anteil des Budgets aufgebraucht ist.

 „Es mangelt an einer klaren Perspektive für die Fördermittel und die mitunter lange Bearbeitungszeit schreckt potenzielle Investoren ab, die auf eine schnelle und planbare Umsetzung ihrer Projekte angewiesen sind“, so der Bürgermeister weiter. „Unsere Stadt ist bereit, den geförderten Wohnungsbau voranzutreiben. Wir müssen jedoch dringend die Förderbedingungen und -zusagen auf Landesebene klären, um die Planungen und Investitionen nicht weiter zu verzögern.“

Hiervon betroffen sind gleich mehrere Bauvorhaben in Kamp-Lintfort, daher hat die Stadtverwaltung über dieses Thema in der heutigen Sitzung den Rat informiert.

Die Stadt Kamp-Lintfort appelliert an die Landesregierung, die Wohnraumförderung transparenter und planbarer zu gestalten, um die dringend benötigten Bauvorhaben in der Region zeitnah realisieren zu können. Es gilt, die Förderung von sozialem Wohnungsbau zu sichern und die Investitionsbereitschaft von Bauherren nicht durch Unsicherheiten zu gefährden.



(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 06.05.2025, www.kamp-lintfort.de)