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Big Brother is watching You? (Digitale) Bürgerrechte und die Innere Sicherheit

06.02.2014

Podiumsdiskussion zum Semesterauftakt am 7. Februar 2014 der VHS Moers-Kamp-Lintfort

Ein aktuelles Thema, die (digitalen) Bürgerrechte und die innere Sicherheit wird bei einer Podiumsdiskussion am Freitag, 7. Februar 2014 in der Zeit von 19.30 bis 21.00 Uhr in der vhs Moers, Wilhelm-Schröder-Straße 10, aufgegriffen.  Zum Semesterauftakt möchte die vhs Moers/Kamp-Lintfort einen Beitrag zur Debatte leisten. Zuhörerinnen und Zuhörer können sich im Anschluss an die Diskussion selbst durch Fragen einbringen.

Es ist ein Dilemma. Mit dem Siegeszug digitaler Kommunikation ist unser Zugang zu Informationen jedweder Art explosionsartig gestiegen. Wir pflegen Netzwerke über Social Media und freuen uns über die Bequemlichkeiten von E-Commerce und Online-Banking, die Kommunikation im Privaten wie im Öffentlichen hat sich rapide beschleunigt und vereinfacht.

In regelmäßigen Abständen holen uns aber Meldungen und Debatten über dubiose Geschäfte mit unseren persönlichen Daten, Vorratsdatenspeicherung und Online-Durchsuchung zurück auf den Teppich und zeigen, wie gläsern wir in vielen unserer intimsten Lebensbereiche für Unbefugte geworden sind, auch wenn wir in unserem Umgang mit Internet und Co. vorsichtig sind. Zu den Unbefugten zählen zunächst einmal auch der Staat und seine Organe.

Auf der anderen Seite müssen sich die demokratisch legitimierten und kontrollierten Sicherheitsbehörden neuen Kommunikationswegen und -formen anpassen, um weiterhin den ihnen gesetzlich übertragenen Aufgaben in unser aller Interesse nachkommen zu können. Einen rechtsfreien Raum kann sich niemand wünschen. Genauso wenig aber ein System, das die Freiheitsrechte seiner Bürger für ein vages Sicherheitsversprechen aushöhlt. Die Politik tut sich zuungunsten der Bürger mit und ohne Uniform ebenfalls schwer mit dieser Herausforderung.

Die Expertenrunde besteht aus Constanze Kurz, Uwe Jacob, Wolfgang Spies und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler.

Constanze Kurz gehört zu den profiliertesten Aktivisten für digitale Bürgerrechte und ist Informatikern und ehrenamtliche Pressesprecherin des Chaos Computer Clubs. Unter anderem wurde sie vom Bundesverfassungsgericht als Expertin zur Vorratsdatenspeicherung und Terrordatei gehört und ist Trägerin der Theodor-Heuss-Medaille für vorbildliches demokratisches Verhalten.

Uwe Jacob ist Leiter des Landeskriminalamtes NRW. Ihm untersteht das 2011 gegründete Cybercrime-Kompetenzzentrum (CCCC), welches das erste seiner Art in Deutschland war. Das CCCC bündelt innerhalb des LKA die Kompetenzen verschiedener Dezernate, die im weiten Feld der  Internetkriminalität ermitteln.  Zum CCCC gehören Ermittlungskommissionen für herausragende Verfahren, die Zentrale Internetrecherche, die Auswertestelle für Kinderpornografie sowie weitere Experten für Computerforensik, Telekommunikationsüberwachung, Auswertung, Analyse und Prävention.

Wolfgang Spies leitet im Gewerkschaftsvorstand den Bereich Kriminalpolitik und ist stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW. Mit rund 37.000 Mitgliedern allein in NRW ist die GdP die mit Abstand größte Berufsvertretung für Beschäftigte und Beamte im Polizeidienst. Die GdP legt großen Wert auf Bürgernähe und drängt seit Jahren auf verbindliche rechtliche Regelungen im Bereich digitale Ermittlung.

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler lehrt Angewandte Informatik an der Hochschule Rhein-Waal. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Fragen der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. Er leitete unter anderem das IT-Sicherheitslabor der FH Münster und promovierte am Horst Görtz Institute for IT-Security der Ruhr-Universität Bochum.

Telefonische Reservierung  bei der vhs Moers unter 0 28 41 / 201-565

Die Teilnahme ist kostenlos!

Die Veranstaltung findet im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum auf der Wilhelm-Schroeder-Str. 10 in Moers statt.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 06.02.2014, www.kamp-lintfort.de)