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Q-thek – das neue Gesicht der Stadtbücherei Kamp-Lintfort
16.05.2011
„Hier hat sich aber viel verändert“. Schon beim ersten Betreten stutzt der Besucher der Stadtbücherei Kamp-Lintfort: Ein futuristisch anmutendes Leuchtobjekt, ein Touchscreen-Pult, das ein bisschen wie ein überdimensionales iPad aussieht, glühende Sessel, Bücher und digitale Bilderrahmen auf Halterungen, die an Notenständer erinnern, stehen dort, wo vor zwei Monaten noch eine riesige Verbuchungstheke als Herz der Bücherei fungierte. Die Q-thek in der Stadtbücherei Kamp-Lintfort wurde am 13. Mai durch Dr. Christoph Müllmann, Kulturdezernent der Stadt, und Petra Büning, Leiterin der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken im Regierungsbezirk Düsseldorf, eröffnet. Sie soll den gewandelten Auftrag der Bibliotheken repräsentieren, in der Informationen aus virtueller Quelle, aus physisch greifbaren Büchern, von digitalen Speichern und von Menschen persönlich dem Informationssuchenden übermittelt werden.
Trichter, Ufo oder Raumschiff Orion nennen die Besucher das Leuchtobjekt, das Architektin Verena Wamser für die sieben Pilotbibliotheken im Landes weiten Projekt „Lernort Bibliothek zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ als Corporate Design-Element geschaffen hat. In diesem Projekt forschten , diskutierten und planten die Beteiligten aus Bergheim, Dormagen, Gütersloh, Hattingen, Kamp-Lintfort, Köln, Münster und Rheinbach zu den Fragen „Wie sieht ein idealer Lernort aus? Und wie muss er in einer Bibliothek gestaltet sein?“
Diese Fragen waren 2009 Ausgangspunkt eines nun zwei Jahre dauernden Prozesses, der nun seinen Höhepunkt durch die Eröffnung der Q-thek in den beteiligten Bibliotheken erlebt. Das architektonische Konzept entstand auf Grundlage mehrerer Benutzerbefragungen und Forschungen über das Lernen. Gefordert wurden hohe Aufenthaltsqualität, ein Möbelprogramm, das sich in sehr unterschiedlich eingerichtete Bibliotheken integrieren lässt und das gleichzeitig immer wieder flexibel an die jeweiligen Anforderungen der Kunden angepasst werden kann, ein Konzept, dass eine Verbindung zwischen realer und virtueller Welt schafft und ein Ambiente, dass immer wieder inspirieren kann. Das Ergebnis, von Architektin Verena Wamser geschaffen und am Eröffnungstag in der Stadtbücherei Kamp-Lintfort auch präsentiert, wird diesen Ansprüchen mehr als gerecht.
In Kamp-Lintfort hatte alles bereits 2009 mit der Einrichtung des Info-Treffs begonnen. Damals legte die PC-Insel, welche die Stadt als Preis beim T-City-Wettbewerb gewonnen hatte, den Grundstein für denBereich InfoTreff, der den alten Lesesaal ablöste. Idee und Realisierung überzeugten das Land und die Stadtbücherei Kamp-Lintfort wurde eine der acht Modellbibliotheken des Landes.
Gleichzeitig stiegen die Ausleih- und Besucherzahlen der Stadtbücherei Kamp-Lintfort in den letzten sieben Jahren stark. Personalaufstockung ließ der Haushalt der Stadt nicht zu, daher mussten sich Arbeitsabläufe ändern. Mit Förderung des Landes NRW wurde im Februar die Selbstverbuchung mittels RFID eingeführt. Statt Mediennummern zu scannen und zu verbuchen, beraten nun die Mitarbeiterinnen bei Medienauswahl und Mediennutzung. Ein weiteres Ziel des Landesprojektes ist die Darstellung der Bibliothek als Schnittstelle zwischen virtueller und realer Medienwelt. Die oben genannte Rauminstallation wurde ebenfalls aus Projektmitteln des Landes gefördert. Innerhalb des Projektes schulten die Mitarbeiterinnen sich in den Möglichkeiten, die das Web 2.0 bietet. Im ersten Schritt entstand der Blog der Stadtbücherei Kamp-Lintfort. Weitere Auftritte in den Social Communities des Internets sollen folgen.
Doch den weiteren Weg in die weite Welt des Web 2.0 wird Kamp-Lintfort nicht mehr allein am Niederrhein gehen. Die Stadtbibliothek Rheinberg und die Bibliothek Moers konnten als Partnerbibliotheken gewonnen werden und den Kreis der Projektbibliotheken erweitern. Ein gemeinsames Ziel haben sie schon: Die 2009 gegründete wir4-Onleihe, in der es Hörbücher, e-Books und elektronische Zeitschriften für Büchereikunden zum kostenlosen, aber zeitlich befristeten Download gibt, soll besser verbreitet werden.
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 16.05.2011, www.kamp-lintfort.de)
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