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Ideenkonkurrenz zum Masterplan Bergwerk West ist entschieden

05.10.2012

Zukünftiger Rahmenplan speist sich aus zwei Entwürfen

Planentwurf SPAP
Entwurf Büro SPAP

Ein wichtiger Meilenstein zur Entwicklung des Bergwerk West-Areals ist erreicht: Und weil gleich zwei Entwürfe auf unterschiedliche Art und Weise das Preisgericht gleichermaßen überzeugten, gibt es zwei Sieger der Ideenkonkurrenz. Der Städtebau des Büros SPAP wird nach Vorstellung des Preisgerichts mit der Freiraumplanung vom Atelier Loidl in einem Rahmenplan vereint. "Von Bestem das Beste" lautet das Fazit, das Bürgermeister Dr. Landscheidt zum Ende der Preisgerichtssitzung gezogen hat. Das hat ein Auswahlgremium unter Vorsitz von Prof. Christa Reicher auf seiner Sitzung am 4. Oktober nach intensiver Prüfung und Diskussion aller Entwürfe entschieden.

Planentwurf LOIDL
Entwurf Atelier Loidl

Der besondere Beitrag der Arbeit von SPAP liegt in der differenzierten und marktgerechten Ausbildung der Quartiere. Die vom Atelier Loidl vorgeschlagene Parklösung überzeugt ihrerseits mit zwei gut geglückten Freiflächen, den dicht bewaldeten Auenwald und den weiten, nutzungsoffenen Wiesenflächen.

Bürgermeister Dr. Landscheidt zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Ideenkonkurrenz: "Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Verbindung eine gute Entscheidung für Kamp-Lintfort getroffen haben. Beide Entwürfe besitzen viele Anknüpfpunkte, um diesem neuen Stadtquartier Identität und Strahlkraft über die Stadtgrenze hinaus zu geben. Ich bin voller Erwartungen an die zukünftigen Entwicklungen". Auch Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien sieht in den beiden zur Weiterbearbeitung empfohlenen Entwürfen erfolgversprechende Lösungsansätze, die Fläche in naher Zukunft zu entwickeln und entsprechend in Wert zu setzen. Der Entwurf besitzt in den Baufeldern die notwendige Flexibilität, die angesichts des erwarteten langen Entwicklungszeitraums gefordert ist.

Bei der Pressekonferenz Ideenkonkurenz
Bei der Pressekonferenz (v.l.n.r.): Prof. Christa Reicher (Vorsitzende des
Auswahlgremiums), Bürgermeister Dr. Landscheidt, Herrmann
Timmerhaus (RAG Montan Immobilien)

Seit 2008 arbeiteten die Stadt Kamp-Lintfort und die RAG Montan Immobilien am Projekt Masterplan Bergwerk West. Mit dem Vorliegen des Förderbescheides im Sommer 2010 wurden die Arbeiten intensiver. Im letzten Jahr schließlich startete ein einzigartiger und breit angelegter Beteiligungs- und Kommunikationsprozess mit den Bürgern und Bürgerrinnen in Form von öffentlichen Arenen zur Nachfolgenutzung des Bergwerksgeländes. Mit der Steuerung dieses Prozesses sowie der Durchführung der Ideenkonkurrenz war das Planungsbüro Scheuvens+Wachten aus Dortmund beauftragt. Im Preisgericht waren hochqualifizierte Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten vertreten. Die Jury komplettierten Bürgermeister Dr. Landscheidt und Prof. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. Mit Sabine Nakelski war auch das Städtebauministerium des Landes NRW vertreten.

"Ohne die frühzeitige Förderung", die Bürgermeister Dr. Landscheidt im Rahmen des Pressegesprächs ausdrücklich hervorhob, "hätten wir heute noch keine so qualifizierte Planung zur Nachfolgenutzung", bedankt sich der Bürgermeister beim Land für die frühzeitige Begleitung und das gezeigte Engagement für den Standort Kamp-Lintfort. In der Tat ist mit der Ideenkonkurrenz erstmalig vor der Stilllegung eines Standortes ein Wettbewerb zur Nachfolgenutzung abgeschlossen worden, so Hans-Peter Noll.

Aufgabe der nächsten Wochen wird es sein, die Entwurfsgrundlage nach den Empfehlungen des Preisgerichtes auszuarbeiten und damit die weitere Entwicklung des Areals vorzubereiten.

Ergebnis der Ideenkonkurrenz wichtiges Etappenziel

Bei aller Euphorie um die Nachfolgenutzung fordern der Bürgermeister und die RAG der Öffentlichkeit einen "langen Atem" ab. Bis zur vollständigen Umsetzung des Entwurfs wird ein Entwicklungszeitraum von 20 bis 25 Jahren beziffert. In 2013 wird das Bergwerk zunächst untertägig geraubt und zurückgebaut. Gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien wird man sich Gedanken über Zwischennutzungen für die zu erhaltenden Gebäude machen müssen, um einem Verfall der Gebäude vorzubeugen und für Belebung des Areals zu sorgen. Der Bergbaubetrieb wird zwar Ende 2012 eingestellt, doch Nachfolgenutzer können erst nach Beendigung der Bergaufsicht auf die Fläche.

In der 5. öffentlichen Arena werden die Ergebnisse der Ideenkonkurrenz präsentiert (21. November, ab 18:30 Uhr, Stadthalle Kamp-Lintfort) und vorab für die 4. Projektzeitung aufbereitet.

Vom 26.11. werden alle Wettbewerbsentwürfe vier Wochen lang im Foyer des Rathauses ausgestellt. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 05.10.2012, www.kamp-lintfort.de)