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Stärkung der Qualität der Lehre
15.12.2011
Hochschule Rhein-Waal erhält 912.340 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die Hochschule Rhein-Waal ist in der zweiten Bewilligungsrunde des "Qualitätspakts Lehre", der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufenen wurde, im Verbund mit der federführenden Hochschule Niederrhein, der Fachhochschule Düsseldorf und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erfolgreich. Die Verbundpartner erhalten bis 2016 rund 4,1 Millionen Euro für die Umsetzung des Projekts "Servicestelle Lehrbeauftragtenpool", auf die Hochschule Rhein-Waal entfallen davon rund 912.340 Euro. Bei dem Projekt geht es vorrangig um eine professionelle Rekrutierung von Lehrbeauftragten nach bestimmten Qualitätskriterien.
Die Gewinnung von fachlich herausragenden Lehrbeauftragten ist für jede einzelne Hochschule mit hohem Aufwand verbunden. Die Idee des Verbundantrages ist es, eine gemeinsame "Servicestelle Lehrbeauftragtenpool" für die vier Fachhochschulen aufzubauen. Die Servicestelle dient der Rekrutierung geeigneter Personen, die an den vier Hochschulen nach Bedarf eingesetzt werden können, so dass der Mangel an Lehrbeauftragten infolge eines Synergieeffekts ausgeglichen werden kann. Speziell dafür eingestellte Mitarbeiter sollen systematisch auf die Suche nach Lehrbeauftragten gehen. Sie sollen bestehende Kontakte zu Unternehmen, Verbänden oder anderen Institutionen nutzen sowie neue Kontakte knüpfen, um geeignete Personen zu finden. Die Auswahl der Lehrbeauftragten nach professionellen Kriterien, die Evaluation der Lehrveranstaltungen sowie die konsequente Unterstützung durch hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote übersteigen die Kapazitäten der einzelnen Hochschule. Im Pool dagegen sind diese Dinge zu leisten.
"Durch dieses Verbundprojekt können wir unsere Qualität der Lehre stärken. Die Einbindung von Lehrbeauftragten ist für uns von zentraler Bedeutung. Ihr hoher Praxisbezug und ihre Expertise auf speziellen Fachgebieten sind für unsere Studiengänge wichtig. Durch die „Servicestelle Lehrbeauftragtenpool" können wir die Suche nach qualifizierten Lehrbeauftragten professionalisieren und optimieren", sagt Prof. Dr. Marie-Louise Klotz, Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal.
Der Verbundantrag der vier Hochschulen ist auch eine Antwort auf die in den kommenden Jahren stetig steigende Zahl von Studierenden. Allein aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge wird für das Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013 mit zusätzlichen 60.000 Abiturienten gerechnet. Die Hochschulen können allerdings nur begrenzt Professoren einstellen, so dass die Zahl der Lehrbeauftragten in den kommenden Jahren bei den Verbundpartnern stark wachsen müsse, um die Qualität der Lehre aufrecht zu erhalten.
Vom Aufbau einer gemeinsamen "Servicestelle Lehrbeauftragtenpool" erhoffen sich die Verbundhochschulen außerdem einen Mehrwert in der Personalentwicklung, da das sogenannte Pooling eine umfassende und systematische hochschuldidaktische Weiterbildung erst möglich macht. Spezielle Schulungskonzepte sollen dafür entwickelt werden. Durch den Verbund können die Instrumente des Qualitätsmanagement auch in diesem Bereich angewandt werden. Es wird davon ausgegangen, dass hiervon insbesondere die Frauen profitieren werden. Auch dies ist ein Ziel des Projekts.
Für die Lehrbeauftragten selbst soll der Pool für ihre Karriere hilfreich sein und eventuell den Weg zu einer Fachhochschul-Professur erleichtern. Der Pool könnte zu einer ersten Anlaufstelle für Experten aus der Praxis werden, die sich für eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule interessieren. Durch den Pool können Lehrbeauftragte, die im Rahmen eines Lehrauftrags an einer der Verbundhochschulen wertvolles Wissen aufbereitet haben, dieses noch in weiteren Lehraufträgen an den anderen Verbundhochschulen nutzen. Der Pool ist somit ein großer Gewinn für die Hochschulen und die Lehrbeauftragten.
Insgesamt 102 Universitäten, Fachhochschulen und Kunst- und Musikhochschulen erhalten in der zweiten Auswahlrunde bis 2016 rund 400 Millionen Euro Fördermittel des Bundes zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität. Bis 2020 stellt der Bund für den Qualitätspakt Lehre rund zwei Milliarden Euro bereit. Zusammen mit der im Wintersemester gestarteten ersten Förderrunde werden insgesamt 186 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern gefördert, darunter 78 Fachhochschulen.
(Pressemitteilung der Hochschule Rhein-Waal vom 15. Dezember 2011)