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Stadt Kamp-Lintfort startet Investitionsprogramm für Schulen

22.06.2017

Starker Anstieg der Teilnahme an Ganztagsangeboten erfordert einen Ausbau der Schulen

Seit mehreren Jahren verzeichnet die Stadt Kamp-Lintfort wieder höhere Geburtenzahlen. Auch durch den Zuzug junger Familien geht die Stadt davon aus, dass die Schülerzahlen zumindest auf dem aktuellen Niveau verbleiben werden. „Unsere Schulstandorte sind aus jetziger Sicht für die Zukunft gesichert und entsprechen in ihrer Zügigkeit - also der Anzahl der Parallelklassen - dem Bedarf. Allerdings haben wir einen dringenden Handlungsbedarf durch die Offene Ganztagsschule im Grundschulbereich und den Ganztag an der Sekundarschule. Dort müssen zudem neue Klassenräume gebaut werden" erläutert Dr. Christoph Müllmann, Schuldezernent der Stadt.
Gerade der Offene Ganztag an den Grundschulen hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt. In den vergangenen Jahren sind die Teilnehmerzahlen stark angestiegen, so dass mittlerweile die Hälfte der Grundschulkinder an diesem freiwilligen Angebot teilnimmt - Tendenz weiter steigend. So rechnet die Verwaltung mit einem Anstieg auf über 60 Prozent in wenigen Jahren.

„Das Land hat die Investitionsförderung für den Offenen Ganztag allerdings vor einigen Jahren beendet. So konnten wir in Kamp-Lintfort den notwendigen Ausbau gerade von geeigneten Mensen nicht vornehmen. Wir sehen den flächendeckenden Ganztagsschulbetrieb auch in Grundschulen allerdings als primäre Aufgabe des Landes mit höchster Priorität, der nicht allein aus dem städtischen Haushalt finanziert werden kann, zumal wir uns in diesem Jahr erstmals in der Haushaltskonsolidierung befinden. Das Credo der Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht mit dem Wechsel von der Kita in die Grundschule enden", erläutert Bürgermeister Prof. Dr. Landscheidt.
Doch hier gab es zuletzt eine erfreuliche Entwicklung. Mit der Neuauflage eines Bundesprogramms und Landesmitteln aus „Gute Schule 2020" rechnet die Stadt mit ca. 7,6 Mio EUR Fördermitteln.
„Wir haben daher die Schulen mit dem dringendsten Handlungsbedarf zusammen mit zwei Architekturbüros genau untersuchen lassen und Vorschläge für den Um- und Ausbau entwickelt. Diese Planungen stellen wir in einer Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am 21.06.2017 vor" sagt Dr. Müllmann.

Für drei Grundschulstandorte (Ernst-Reuter-Schule, Grundschule am Pappelsee und die Grundschule am Niersenberg) sind in erster Linie Mensa-Neubauten oder Umbauten und Unterrichtsräume geplant. Bei der Sekundarschule, die als Ganztagsschule geführt wird, ist die Mensa zu klein und es fehlen Unterrichtsräume. Hier müssen marode Containerklassen ersetzt werden. „Neben dem Ganztag ergibt sich ein weiterer Raumbedarf zum Beispiel durch die Anforderungen der Inklusion oder Integration. Zusätzlich zu den genannten Schulen sehen wir auch für das Schulzentrum mit Gesamtschule und Gymnasium Handlungsbedarf" erklärt Lydia Kiriakidou von der Schulverwaltung.

Die Stadt Kamp-Lintfort geht für das gesamte Schulbauprogramm von Kosten in einer Höhe von ca. 18 Mio EUR aus. „Das können wir mit den Fördermitteln natürlich nicht stemmen und im Rahmen der Haushaltskonsolidierung stehen keine Eigenmittel zur Verfügung. Es ist daher geplant, mit ersten Bauabschnitten an den drei Grundschulen und der Sekundarschule zunächst den nötigsten Raumbedarf zu decken. Hierzu haben die Architekten entsprechende Vorschläge gemacht" berichtet Dr. Müllmann.
Wenn die Politik dem Programm zustimmt, soll schnell die weitere und konkrete Planung fortgesetzt werden, so dass die Baumaßnahmen in 2018 starten können. „Bei jeder Baumaßnahme müssen wir auch die normale Gebäudeunterhaltung und den Brandschutz mit beachten. Über diese Punkte wird die Verwaltung im Herbst genauer informieren" sagt Marc Gollub, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 22.06.2017, www.kamp-lintfort.de)