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Sonderserie Masterplan Bergwerk West: 03 Flächenentwicklung

19.03.2012

Vom Bergwerk zum neuen Stadtteil

Luftbild des Bergwerksgeländes

Die Entwicklung des Bergwerks West ist für die Stadt Kamp-Lintfort und die RAG Montan Immobilien eine zentrale Herausforderung. Innerhalb der um das Bergwerk herum gewachsenen Stadtstruktur entsteht quasi ein neuer Stadtteil. Diese räumliche Mitte der Stadt mit einer Fläche von rund 40 Hektar ist demnach von besonderer Bedeutung und muss behutsam entwickelt werden. Die Flächenentwicklung wird sowohl Auswirkungen auf die angrenzenden Siedlungsbereiche als auch auf die Infrastruktur der Gesamtstadt haben. Passend zur Stadtlandschaft sollen ergänzende Mischnutzungen entstehen.

Eine Flächenentwicklung baut immer auf Beteiligung und Konsens, was eine ausreichend bemessene und intensive Planungsphase bedeutet. Dafür ist Zeit von bis zu zehn Jahren notwendig - unter Umständen auch länger - und die Neubesiedlung wird in verschiedenen Abschnitten erfolgen. „Diese Zeit werden wir uns nehmen müssen, wenn wir den Standort bedarfs- und marktgerecht entwickeln und die neugewonnene Fläche behutsam in die bestehende Stadtstruktur integrieren wollen", formuliert Bürgermeister Dr. Landscheidt seinen Anspruch.

Denn eine integrierte Flächenentwicklung ist ein komplexer Prozess. Die Revitalisierung hängt stark ab von der Entwicklung gesamtwirtschaftlicher, aber auch politischer und administrativer Rahmenbedingungen. Demographische Entwicklungen wie die fortschreitende Überalterung der Gesellschaft müssen parallel zu Kriterien wie Infrastruktur, Lage im Raum und denkmalwertem Gebäudebestand betrachtet werden.

Basis einer Flächenentwicklung ist die Erfassung vieler Datengrundlagen, um Entscheidungen für künftige Nutzungen vorzubereiten. In einem interaktiven und mehrjährigen Planungsprozess fließen dabei immer wieder neue Erkenntnisse beispielsweise aus Kriegseinwirkungen, Bausubstanz und Altlasten genauso wie neue Nutzungsideen, Bedarfe und Ansprüche in den Planungsprozess ein. Dies bedarf einer sorgfältigen Abstimmung und Abwägung untereinander. Künftige Nutzungskonzepte müssen den Anforderungen an Marktfähigkeit und Nachhaltigkeit genügen, den öffentlichen Belangen, den unternehmerischen Interessen und den spezifischen Anforderungen potentieller Investoren gerecht werden. Dabei ist eine partnerschaftliche und enge Abstimmung zwischen dem Grundstückseigentümer und der Kommune nötig, denn erst dann ermöglicht eine Flächenentwicklung Konsens und Umsetzung. Und schließlich ist die Entwicklung einer Fläche nicht zuletzt eine Investition, die sich rechnen muss. Daher sind die Überlegungen zur Flächenentwicklung auch sehr sorgfältig unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit zu prüfen .

Bereits 2008 hat die Stadt Kamp-Lintfort unter Einbindung des RAG-Konzerns in regionaler Abstimmung mit den ersten Arbeiten für den noch zu entwickelnden Masterplan begonnen - gut vier Jahre vor Stilllegung des Bergwerks. Eine besondere Chance für Kamp-Lintfort ist, dass die Hochschule Rhein-Waal als Kristallisationspunkt schon vor Beginn des Umnutzungsprozesses feststeht und als Motor der Flächenentwicklung fungieren kann. Ein weiteres Zugpferd kann die angestrebte Logistiknutzung auf dem Kohlenlagerplatz darstellen, von der die Schaffung einiger Hundert neuer Arbeitsplätze erhofft wird. Diese beiden Nutzungen im Norden und im Süden der Flächen bilden den Rahmen für die künftige Entwicklung.
Im Zuge der Grundlagenermittlung zum Masterplan Bergwerk West wurde hergeleitet, dass eine Vielzahl von Entwicklungsansätzen für die Hauptfläche des Bergwerks besteht, die zum Erfolg der Flächenentwicklung beitragen können. Ob Wohnen, produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen, Logistik, Freizeitwirtschaft, Handel oder Freiflächen - denkbar ist erst einmal alles und die Wünsche aus der Bevölkerung sind so zahlreich wie vielfältig, was die 1. Arena gezeigt hat.

 

 

 

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 19.03.2012, www.kamp-lintfort.de)