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Sonderserie Masterplan Bergwerk West: 02 Freiraum

02.03.2012

Die grüne Lunge Kamp-Lintforts

Mit Schließung des Bergwerks West eröffnet sich die Möglichkeit, das Gelände für die Nachbarschaft zu öffnen und innerstädtische Grün- und Freiraumachsen von neuer Qualität zu schaffen. Beim Thema Freiraum haben die Kamp-Lintforter keinen Zweifel und fordern: Teile des Zechengeländes sollen mit Grünflächen versehen werden. Doch welche Bereiche eignen sich dafür? Wie viele Flächen sollen ausgewiesen werden? Wie groß sollen die einzelnen Bereiche sein? Sollen die Flächen dem Aufenthalt dienen oder mit Blumen und Bäumen bepflanzt werden?
Den vielfältigen Anregungen nach der 1. Arena ist zudem zu entnehmen, dass auch konkret der Wunsch nach generationsübergreifenden Sport- und Spielflächen besteht. Eine umfassende konkrete Freiraumplanung gilt es noch zu erarbeiten.

Unter dem Titel „Grüne Bänder am Wasser" stellte 2010 das Landschaftsarchitekturbüro Reinders in ihrem Freiraumkonzept für Kamp-Lintfort einen Mangel an innerstädtischen Grünflächen fest. Mit der Schließung des Bergwerks besteht nach Auffassung des Gutachters die einzigartige Gelegenheit, innerstädtische Grünzüge zu schaffen und den Durchgrünungsgrad zu erhöhen. Ein möglicher Motor für die zügige Freiraumgestaltung könnte die Kombination der anstehenden Planungen mit einer Landesgartenschau sein.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Freiraumachse „Vom Kloster Kamp zur Halde Norddeutschland", die das Kloster über den Wandelweg entlang der Großen Goorley an die Bergwerksfläche anbindet. Die Große Goorley soll dazu auf der Bergwerksfläche renaturiert werden und könnte durch das Anlegen eines Uferweges - der Fortsetzung des Wandelwegs, der die beiden historischen Wurzeln Kamp-Lintforts miteinander verbindet- für die Bevölkerung erfahrbar werden. Die Renaturierung wäre damit auch der Auftakt umfassender wasserwirtschaftlicher Maßnahmen der LINEG im südwestlichen Stadtgebiet.

Das Freiraumkonzept Kamp-Lintfort 2020 „Grüne Bänder am Wasser" wurde im April 2011 vom Rat der Stadt als Grundlage für weitere Planungen beschlossen.

Auszug aus dem Freiraumkonzept
Abbildung 1: Auszug aus dem Freiraumkonzept „Grüne Bänder am Wasser" (2010)

Möglichkeiten für eine Freiraumgestaltung bietet auch der Bereich der ehemaligen Kokerei und ihrer Nebenbetriebe, der sich zwischen Gleisharfe und Altsiedlung im Osten der Bergwerksfläche befindet. Aufgrund der Vornutzung stellt dieser Standort die wesentliche Altlastenverdachtsfläche dar. Dieses rund 100.000 Quadratmeter große Areal erscheint nach aktuellem Kenntnisstand nach seiner Sanierung für die Gestaltung eines Parks geeignet.

Unstrittig ist, dass eine Umsetzung des Freiraumkonzeptes, die Renaturierung der Großen Goorley inklusive Gestaltung des Wandelweges und eine gelungene Herausarbeitung der historischen Bausubstanz der Bestandsgebäude einen wichtigen Beitrag zur Standortentwicklung auf dem Gelände des Bergwerks West leisten kann.

Das Stephanswäldchen im Frühling
Abbildung 2: Der Wandelweg im Bereich des Stephanswäldchens

Wandelweg
Abbildung 3: Große Goorley und Wandelweg

 

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 02.03.2012, www.kamp-lintfort.de)