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Lösungen für den Pappelsee in der politischen Diskussion

22.02.2018

Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz berät sich

Schon lange ist der sinkende Wasserstand im Pappelsee ein auffälliges Problem. Nicht nur Bewohner der Beamtensiedlung, sondern auch Spaziergänger und Erholungssuchende sind über die Veränderungen besorgt. Das Problem liegt im gesunkenen Grundwasserstand und der zunehmenden Verschlammung durch Regenwassereinleitung in den Pappelsee im Vergleich zu früheren Jahren. Hierdurch werden Uferbereiche mehr und mehr sichtbar, die sichtbaren Wasserflächen gehen zurück. Bereits im April 2017 wurde zur Wasserspiegelanhebung eine Grundwasserpumpanlage am Pappelsee in Betrieb genommen. Doch die Förderleistung der Pumpanlage reicht nicht aus um den Wasserstand im See dauerhaft auf dem gewünschten Niveau zu halten. „Als Stadt ist es uns ein wichtiges Anliegen, den Pappelsee als Entwässerungseinrichtung funktionsfähig und gleichzeitig als Freizeiteinrichtung attraktiv zu halten. Daher arbeiten wir gemeinsam mit der LINEG schon seit längerem an möglichen Lösungen“, bekräftigt Bürgermeister Christoph Landscheidt.

Um das Problem nachhaltig anzugehen, legte die LINEG vier Lösungsvarianten vor, die im Ausschuss Umwelt- und Klimaschutz am Donnerstag, 22. Februar, vorgestellt und diskutiert werden:

Variante 1 sieht den Bau weiterer Bewässerungspumpanlagen vor, um den Wasserstand künstlich auf das gewünschte Niveau von 20,9 mNHN anzuheben. Dafür wäre eine jährliche Einleitung von ca. 1,75 Mio. m³ erforderlich. Jedoch ergab eine Voranfrage bei der Unteren Wasserbehörde des Kreises Wesel bereits, dass diese Variante nicht genehmigungsfähig ist.

Bei Variante 2 würde der Wasserstand im Pappelsee auf das natürliche Grundwasserniveau absinken, der derzeit im Mittel bei 20,4 m NHN liegt. Zudem würde die vorhandene Schlammschicht vollständig entfernt, um eine größere Wassertiefe zu erzeugen, und die Ufer auf die neue Wasserstandshöhe angepasst sowie neu bepflanzt werden. Jedoch würden die Kosten für die Umsetzung dieser Variante eine leichte Anhebung der Niederschlagswassergebühr mit sich bringen.

Ähnlich wie in Variante 2 würde bei der 3. Variante der Wasserstand auf Grundwasserniveau absinken. Allerdings würde der See nur in Teilbereichen entschlammt werden, dadurch entstünden verschiedene Sumpf-, Flachwasser und einige Tiefwasserzonen. Der bisherige See-Charakter wandelt sich mit den Jahren zu einem Sumpf- und Feuchtgebiet. Die Ufer werden auf die neue Wasserstandshöhe angepasst und bepflanzt. Auch in den Sumpfbereichen erfolgt eine angepasste Bepflanzung.

Die 4. Lösungsvariante belässt im Wesentlichen den aktuellen Zustand, wobei diese Version noch eine Vertiefung des Grabens im Bereich der Insel im Anschlussbereich zum eigentlichen See vorsieht, um die so genannte Vogelinsel unzugänglich zu machen. Zusätzlich werden die Ufer auf die Wasserstandshöhe angepasst sowie die Flachwasserzonen neu bepflanzt. Diese Variante entspricht der natürlichen Entwicklung. Aus dem ursprünglichen künstlichen Auskiesungssee wird ein Feuchtbiotop mit einer artenreichen Vielfalt von Tieren und Pflanzen entstehen.

Der Verwaltungsvorstand der Stadt favorisiert die Variante 2. Das ist auch der Entscheidungsvorschlag der Verwaltung für die städtischen Gremien (s. Drucksache Nr. 599 ).

Diese Maßnahme stellt als Einzige die vollständige Funktionsfähigkeit der Entwässerungseinrichtung - durch großflächige Entschlammung - wieder her und bietet als "Nebeneffekt" eine an frühere Zeiten angenäherte Optik des Pappelsees.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 22.02.2018, www.kamp-lintfort.de)

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Notthoff, Martin

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E-Mail: martin.notthoff@kamp-lintfort.de