Stadt Kamp-Lintfort

„Gemeinsam stark für Vielfalt und Mitmenschlichkeit“

29.09.2018

KALI AKTIV besucht den 12. Deutschen Tafeltag

Für viele Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen oder sich in einer Notlage befinden, ist die Tafel die erste Anlaufstelle. So erreicht die Kamp-Lintforter Tafel mit ihrer Arbeit über 400 Haushalte und somit rund 1200 Bürger und Bürgerinnen. Und das seit 15 Jahren. Gemeinsam haben all diese Menschen, dass sie über sehr geringes Einkommen verfügen. Vor allem von Armut betroffen und damit unbedingt auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen sind viele alte Menschen, aber eben auch Kinder und jene, die erst in den letzten Monaten mit bislang unklarer Perspektive nach Deutschland gekommen sind.

Am Samstag, den 29. September, informierte ein Tag der offenen Tür unter dem Motto „Gemeinsam stark für Vielfalt und Mitmenschlichkeit“ über das Angebot und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel in Kamp-Lintfort. Über 30 Menschen helfen hier regelmäßig ehrenamtlich und unentgeltlich aus, viele von ihnen sogar in Vollzeit. Auch die Leiterin der Freiwilligenagentur KALI AKTIV, Anke Stark, nahm die Einladung zum Tag der offenen Tür sehr gern wahr. Dabei kam sie mit den Mitarbeitern, aber auch mit einigen von Armut Betroffenen ins Gespräch. Ihr Fazit: „Die Tafel ist und bleibt ein wichtiger Anker hier in Kamp-Lintfort. Heute habe ich aber auch selbst erfahren können, dass es um so viel mehr geht als nur Lebensmittelversorgung. Hier für viele auch ein Ort des Austauschs. Hier begegnen sich Menschen, die sich sonst vermutlich kaum begegnen würden. Tafelkunden, Ehren- und Hauptamtliche, Junge und Alte, Menschen verschiedenen Bildungsstandes, Religion und Kultur – es kommen hier Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten zusammen. Und doch ist das gesamte Miteinander geprägt von aufrichtiger Unterstützung und Gastfreundschaft.“

Viele finden hier ein Netzwerk, das ihnen Selbstvertrauen gibt, ihren Alltag zu bewältigen und Lösungen aus ihrer individuellen Notlage zu finden. Unter den Helfern sind in Kamp-Lintfort auch Menschen, die selbst die Angebote der Tafel nutzen müssen. „Sie wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben und finden durch ihre Arbeit bei der Tafel zu einer Tagesstruktur, einem Stück gesellschaftlicher Normalität zurück, die sonst im Alltag ohne Job und ohne Lohn oft verloren geht. Genau deshalb bin ich heute auch hier: Ich möchte das Thema Ehrenamt weiterhin in den Fokus stellen. Ehrenamtliche Helfer sind so wichtig für unsere Gesellschaft. Jeder kann sich engagieren, ob bei der Tafel oder anderswo.“  Elke Stüning leitet die Kamp-Lintforter Tafel bereits seit zehn Jahren im Auftrag der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, und freut sich über die positive Resonanz, die sie heute und auch während der Arbeit erfährt: „Ich bin sehr dankbar, dass wir hier so viele Helfer haben. Ohne sie wäre die Qualität, wie wir sie in der gemeinsamen Arbeit jetzt erreicht haben, gar nicht möglich. Wir sehen hier alle den Menschen vor uns. Mit seiner persönlichen Situation. Wer sich an uns wendet, ist für uns nicht einfach nur einer von vielen. Wir sind für die Menschen da.“

Die Ausgabe der Lebensmittel in Kamp-Lintforter Tafel erfolgt immer dienstags und freitags ab 13 Uhr. Lebensmittelvernichtung vermeiden und gleichzeitig die Armut in Deutschland lindern, haben sich alle Tafeln in Deutschland zur Aufgabe gemacht. Dafür sind sie auch auf Geldspenden angewiesen. Trotz einer Anhebung des Tütengeldes (Spende der Kunden, die kostenfrei Lebensmittel mitnehmen dürfen) auf zwei Euro für Haushalte bis vier Personen und drei Euro für Haushalte ab fünf Personen entsteht der Kamp-Lintforter Tafel jährlich ein finanzielles Defizit im fünfstelligen Bereich. Steigende Strom- und Heizkosten sowie höhere Benzin- und Reparaturkosten für das Tafel-Auto tragen dazu bei, dass die Spendengelder auch weiterhin nicht ausreichen.

 

Bildunterschrift: v.l.n.r.: Anke Stark, Leiterin Freiwilligenagentur KALI AKTIV, Dieter Schell, Fahrer der Tafel, Elke Stüning, Leiterin der Tafel, Willi Hahn, Koordinator und Fahrer der Tafel, Nicole Langmann, Café der Tafel, Marina Granzin, Koordinatorin der Tafel, Maria Köhler, Lagerbeauftragte der Tafel, und Birgit Lötters, stellv. Leiterin Sozialamt, freuen sich über die positive Resonanz der ehrenamtlichen Arbeit und führten am Tag der offenen Tür durch die Räumlichkeiten der Kamp-Lintforter Tafel.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 29.09.2018, www.kamp-lintfort.de)

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