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Lebendiges Quartier mit großem Park auf Friedrich Heinrich

05.07.2012

Planungsteams wecken mit ihren Zwischenpräsentationen hohe Erwartungen

4. Arena in der Stadthalle

"Die 4. Öffentliche Arena zeigte einen ersten Ausblick auf die möglichen Nutzungen, Freiräume und den Städtebau, der nach dem Ende des Bergwerks auf dem Zechengelände angestrebt werden soll. Die Zwischenpräsentation schürt die Erwartungen an das Endergebnis. Wir haben einige sehr interessante Ansätze gesehen und sind auf die Vertiefung der Entwürfe gespannt", so Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt. Höchst unterschiedlich im Detail und zugleich Übereinkünfte bei den wesentlichen Fragen wie zur künftigen städtebaulichen Struktur, dem Gebäudeerhalt und auch der Bedeutung der Niederrheinbahn zeichneten das Zwischenkolloquium im Rahmen der Ideenkonkurrenz zum Masterplan Bergwerk West aus. Jedes Team stellte sich nach einer rund 15-minütigen Präsentation den kritischen Fragen der rund 250 Zuhörer. Dabei überraschte es nicht, dass einige Details wie z.B. der Umgang mit den Fördertürmen auch kontrovers mit der Öffentlichkeit diskutiert wurde.

Den Anfang machte die Bürogemeinschaft von BS+ aus Frankfurt am Main. Ihr Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass die Freiraumentwicklung - zunächst - im Vordergrund steht. Unter dem Leitbild der "Energielandschaft" stellen sich die Beteiligten als kreative, zukunftsfähige Gemeinschaft dar. Wesentliche lineare Elemente (Friedrich-Heinrich-Allee, innere Erschließung "der rote Weg", Bahnstrecke, Große Goorley) prägen den Entwurf. Architekt Achim Pfeiffer betonte nochmals, wie wichtig es ist, die Gebäude vor dem Verfall zu schützen und auch die Umgebung zu pflegen. Temporäre Inszenierungen stellen einen Teil der Strategie der "erwartungsfrohen Haltung" dar. "Die Fläche wird auch ohne Türm ihr Gesicht behalten", ist sich Achim Pfeiffer sicher.

Pesch & Partner formulierten die Grundidee, die Stadt „weiterzubauen" und setzen auf vielschichtige Vernetzungen, bauliche Ergänzungen, neue Grün- und Verkehrsverbindungen („Neue Quartiersachse"). Ein Entwicklungscluster entlang der Friedrich-Heinrich-Allee und ein großzügiger Quartierspark auf der östlichen Teilfläche sind die Kernmerkmale des Entwurfs. Ein Platz mit Freitreppe fasst das Areal um die beiden Schachtanlagen. Hier liegt die zentrale Kreuzung der Nord-Süd-Achse mit einer neuen Querverbindung in Richtung Altsiedlung.

Unter dem Motto „Friedrich Heinrich findet Stadt und Landschaft" steht die Leitidee des Teams SPAP. Der Entwurf ist gekennzeichnet durch lineare Strukturen und flexible, aber zugleich robuste Teilcluster. Die Bahntrasse verläuft in der Geländemitte. SPAP zeichnet das Bild des „urbanen Supertankers" zwischen Stadt und Freiraum. Als Impulsgeber der Entwicklung werden die Hochschule Rhein-Waal, Kultur- und Freizeitwirtschaft und Ausbildung/Forschung angesehen. Den Förderturm Schacht 1 würde das Team als "Kamp Anile" in Anlehnung an berühmte italienische Bauwerke gerne erhalten sehen - „Ohne Turm - Ohne Flavour", so lautete die Aussage von SPAP.

Das Atelier LOIDL präsentierte ausgehend von einer Strukturanalyse mit einem langgezogenen Platz, einer Handwerkergasse sowie einem Campusbereich (ehemalige Lehrwerkstätten) gleich drei Identitätsfelder, in denen behutsam um den historischen Gebäudebestand nachverdichtet werden kann. Verschiedene Nutzungsfelder und abwechselnde Landschaftstypen ("Die Stadt auf dem Feld") charakterisieren den Entwurf. Den Kern des Landschaftselements stellt die große "Wiesenfreiheit" und die nach Osten ansteigende "Tribüne" dar. Die renaturierte Große Goorley soll zukünftig eingebettet entlang eines Auenwalds fließen.

Das niederländische Büro Joe Coenen überraschte mit einer impressionistischen Darstellung und einem rund 7-minütigen Filmbeitrag zur Zwischenpräsentation. Filmisch dokumentierte das Planungsbüro eine Strategie zur Transformation des Bergwerksareals. Kernmerkmale sind die Einbeziehung von wertvollen baulichen und landschaftlichen Beständen. Der Entwurf kommt dabei ohne viele neue Bauflächen aus. Das Ausmaß der baulichen Entwicklung nimmt dabei Bezug auf die räumliche Ausdehnung des Klosters Kamp.

Es gibt noch viele zu lösende Fragestellungen. Die Teams gehen jetzt mit den Anregungen und Hinweisen des Auswahlgremiums und der Bevölkerung in die zweite Bearbeitungsphase. Ein Auswahlgremium beurteilt die Arbeiten Anfang Oktober. In der 5. öffentlichen Arena am 21. November werden die Arbeitsergebnisse dann der Öffentlichkeit präsentiert.

Sowohl Stadt als auch RAG Montan Immobilien sehen ihre partnerschaftliche Kooperation zur Entwicklung der Bergwerksflächen durch das wiederholt erfolgreich durchgeführte Veranstaltungsformat bestätigt.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 05.07.2012, www.kamp-lintfort.de)

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